Der Einsatz von Erdkabeln in der Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) ist weltweit gut erprobt, dagegen gibt es in der unterirdischen Drehstromübertragung zwischen Netzknoten eines eng vermaschten Drehstromhöchstspannungsnetzes nur wenige Erfahrungswerte. Aufgrund des massiven Widerstandes gegen neue Hochspannungsfreileitungen in unserem Land sah sich der Gesetzgeber Ende 2015 veranlasst, im Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) für bestimmte Strecken Teilverkabelungen im 380-kV-Drehstrombereich zuzulassen. Da die Höchstspannungs-Verbindung zwischen Cloppenburg und Merzen zu diesen Strecken gehört, soll an dieser Stelle der Schwerpunkt auf Drehstrom-Erdkabel gelegt werden.
TenneT, einer der vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber, beschreibt in einer für den Laien schwer verständlichen Broschüre Verlegung und Betrieb von Drehstrom-Erdkabeln. Die Verlegung wird in offener, aufwändiger Bauweise beschrieben.

Der für uns zuständige Netzbetreiber amprion verweist auf seine Versuchsstrecke in Raesfeld mit angeschlossener Erdkabel-Ausstellung.

Beide Netzbetreiber zeigen dem Besucher unverständliche Breiten von über 40 m in den Baubedarfsflächen bei der Erdverlegung. Eine Studie der Uni Hannover kommt schon in ihrem „pro und contra Erdkabel“ auf eine Breite von 27 m.
Die Infranetz AG zeigt, wie moderne Verlegemethoden mittels Grabenfräsen eine minimalinvasive hochflexible Trassenführung auf geringster Breite von 5 m ermöglichen.